Kirchen

Süddeutsche Zeitung
26.9.2023
11:18 Uhr
Ida Morganti

Hilfswerke: Etwa 450 Kirchen in Ukraine zerstört

Durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist einem Bericht zufolge auch die Religionsfreiheit bedroht. Nach Angaben der katholischen Hilfswerke Renovabis in Freising und missio Aachen sind 450 Kirchen seit Februar 2022 zerstört worden. Meist handle es sich um orthodoxe Gotteshäuser. Dies widerlege die russische Propaganda, wonach es Präsident Wladimir Putin um die „Rettung der orthodoxen Zivilisation“ gehe, schreiben die Autorinnen. „Geistliche und Gläubige werden durch die russischen Besatzer schikaniert, verfolgt und im Kontext kriegerischer Auseinandersetzungen getötet.“

Zugleich erhöhe sich durch den Krieg der Druck auf religiöse Organisationen, die bisher in enger Gemeinschaft mit Moskau standen, heißt es weiter. Dies gelte vor allem für die Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOK), die seit 2022 versuche, sich immer mehr von der Russischen Orthodoxen Kirche (ROK) zu lösen. Die ukrainische Regierung verdächtige die UOK der Kollaboration mit dem russischen Angreifer, die russische Kriegspropaganda werfe Kiew in diesem Zusammenhang Verletzung der Religionsfreiheit vor.