29.05.2023
London: Brandmarkung als „Auslandsagent“ verfängt in Russland
Russland hat nach britischer Einschätzung mit seiner Taktik Erfolg, Kritiker, Medien und Nichtregierungsorganisationen (NGO) als „ausländische Agenten“ zu brandmarken. „Mit den Maßnahmen wird der Informationsraum innerhalb Russlands erheblich eingeschränkt“, teilte das britische Verteidigungsministerium mit. „Dadurch wird es immer schwieriger, einen Standpunkt zu vertreten, der von der offiziellen Linie abweicht, einschließlich abweichender Meinungen zum Krieg.“In der Bevölkerung verfange die Taktik, hieß es in London unter Berufung auf eine kürzlich veröffentlichte Umfrage des staatlichen russischen Meinungsforschungsinstituts WZIOM weiter. Demnach seien 61 Prozent der Befragten der Meinung gewesen, dass sie „ausländische Agenten“ für „Verräter“ halten, die Lügen über Russland verbreiten. „Die Behörden nutzen die Bezeichnung „ausländischer Agent“ erfolgreich als Mittel, um die öffentliche Meinung auf Linie der antiwestlichen und kriegsfreundlichen Narrative des Staates zu bringen“, betonte das britische Ministerium.